von David Auburn

Der Beweis

Premiere 15. Oktober 2014

statdtTheater walfischgasse
 
Termine: 13.10 / 14.10. (Voraufführung) / 15.10. (Premiere) / 18.10 / 19.10. (18 Uhr)/ 25.10. (18 Uhr) / 29.10. / 7.11. / 12.11. / 16.11. (18 Uhr) /. 20.11. / 22.11. / 26.11. / 27.11. / 2.12. / 11.12. / 15.12.2014
16.1.2015 (20Uhr), 25.1.2015 ( 18Uhr) LETZTE VORSTELLUNG
 

Kritiken:

„Carolin Pienkos inszeniert “unakademisch”, heißt: kein Proseminar für Rechenkünstler, sondern erzählt eine Familiengeschichte. Unterbrochen durch Blackouts, wie sie getrübter Geist oder verzwickte Verwandtschaftsverhältnisse ebenso an sich haben. Ilona Glöckel hat dafür ein großartiges Bühnenbild geschaffen: ein Häuschen, samt Veranda und Innenraum, das die Schauspieler im Laufe der Handlung Runde um Runde im Kreis drehen (...) Pienkos arbeitet die Geschwisterrivalität, das Buhlen um Liebe und Aufmerksamkeit sehr exakt heraus, stellt es gleichsam in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Krenn, eigentlich die Protagonistin des Ganzen, verausgabt sich mit ihren nervenheilanstaltigen Temperamentsausbrüchen bis zur Selbstaufgabe. Die Emotionen, die sie über die Rampe spült, reißen einen mit sich (...) Mit “Der Beweis” servieren Intendantin Anita Ammersfeld und Regisseurin Carolin Pienkos jedenfalls einmal mehr Unterhaltung mit Haltung. Von Logos bis Logik, von Herz und Hirn, von Vertrauens- und Liebensverhältnissen berichtet David Auburn. Und genau wie der Autor lässt auch die Regisseurin eine Variable in der Gleichung unbekannt: das menschliche X – beziehungsweise Y." (Michaela Mottinger, 16.10.14)

"In "Der Beweis" geht es vordergründig um Genialität an der Grenze zum Absturz (ähnlich wie im Film "A Beautiful Mind"), dahinter verbirgt sich ein spannendes Drama um eine dysfunktionale Familie und eine hoch interessante Frage: Braucht Liebe einen Beweis, um glaubwürdig zu sein? Carolin Pienkos inszenierte sehr, sehr genau und staubtrocken. Anna Sophie Krenn (als Catherine), André Pohl (als Vater), Michael Schusser (als Student Hal) und Eva-Christina Binder (als zwänglerische Schwester) spielen ausgezeichnet." (Kurier, 16.10.14)

 

Catherine und ihr Vater Robert, ein berühmter Mathematik-Professor haben ein sehr enges Verhältnis. Als der hochbegabte und -dotierte Vater durch eine mysteriöse Geisteskrankheit den Verstand verliert, gibt Catherine ihr Mathematikstudium auf, um ihren Vater zu pflegen. Das einstige Mathematik-Genie Robert gibt seine besessene Suche nach einer weiteren bahnbrechenden mathematischen Entdeckung bis zu seinem Tod nicht auf. Als Robert stirbt hält Catherine im Geiste den Dialog mit ihrem Vater aufrecht und wird zunehmend verfolgt von der Furcht, an der gleichen Krankheit wie er zu leiden.Ihre Schwester Claire reist zur Beerdigung aus New York an. Sie ist sehr besorgt über Catherines Zustand, die verbittert und verwahrlost wirkt. Die beiden Schwestern haben sich über die Jahre voneinander entfremdet und Claire beginnt sehr schnell, Catherine in ihrer Angst zu bestärken.Vorsichtig fasst Catherine Vertrauen zu Hal, einem ehemaligen Studenten ihres Vaters, der dessen immens großen Nachlass sichtet. Er hofft in den überwiegend sinnlosen Formeln, die Robert von einem Schreibzwang getrieben hundertfach verfasst hat, eine mathematisch geniale Idee zu finden. Dank Catherines Hilfe entdeckt Hal in Roberts Notizen tatsächlich einen spektakulären mathematischen Beweis. Doch wer hat ihn geschrieben? Catherine behauptet Unglaubliches. Beweist diese Behauptung lediglich ihre Unzurechnungsfähigkeit? Weder Hal noch Claire glauben ihr und auch sie selbst verliert zunehmend die Gewissheit. Was Genie ist oder Wahnsinn wird plötzlich zu einer undefinierbaren Variablen und den Vertrauens- und Liebesverhältnissen ist mit Zahlenlogik nicht mehr beizukommen.

Der Beweis erhielt alle wichtigen US-amerikanischen Theaterpreise, darunter den Drama League Award, den Preis der New Yorker Theaterkritiker, den Tony Award 2001 für das Beste Stück und  sogar den Pulitzer-Preis 2001 für Theater.